Acht Tage lang, von Sonntag, 10. September 2023, bis zum darauffolgenden Sonntag, 17. September 2023, werden13 Erzählkünstlerinnen die Menschen in der Metropolregion mit ihren Geschichten in ihren Bann ziehen. In drei Bundesländern und 20 Kommunen werden sie zu 155 Erzählrunden einladen. Der Startschuss fällt am Sonntag, 10. September, im Ludwigshafener Heinrich Pesch Haus, wo es eine Woche später auch enden wird.
Beim Pressegespräch am Montag, 4. September, ist den Beteiligten die Vorfreude auf das bereits zehnte Erzählfest ins Gesicht geschrieben. „Es macht mich glücklich und stolz, dass das Erzählfest über eine so lange Zeit immer wieder stattfindet“, freut sich Erzählerin Susanne Tiggemann, die zusammen mit Erzählerkollegin Selma Scheele die künstlerische Leitung der Veranstaltung innehat. Bevor die beiden über die Inhalte sprechen, hat Susanne Tiggemann ein paar beeindruckende Zahlen im Gepäck: Acht Tage lang ziehen die 13 Erzähler*innen durch die Metropolregion Rhein-Neckar und erzählen ihre Geschichten in 20 Städten bei 38 Kooperationspartner*innen – von der Kita über Schulen und integrativen Einrichtungen bis hin zu Senioreneinrichtungen, der Bundesgartenschau oder einer Fachschule für Erzieherinnen. 155 Erzählrunden werden es am Ende sein, bevor das Erzählfest mit zwei Veranstaltungen im Park des Heinrich Pesch Hauses endet: der „Langen Nacht“ der Geschichten am Samstag, 16. September, von 18 Uhr bis 22 Uhr, und dem Familientag am Sonntag, 17. September, von 11 Uhr bis 17 Uhr.
Für das Jubiläumsfest setzen die künstlerischen Leiterinnen zum einen auf Bewährtes und Bekanntes wie die Trommelreise mit Markus Hoffmeister. „Natürlich ist auch das Erzählzelt wieder mit dabei“, verrät Tiggemann, „ein Hingucker und Erlebnisraum“.
Mit einer besonderen Erzählrunde greift das Erzählfest das diesjährige Motto „Geschichten verbinden“ auf. Erzählerin Nazli Cevik Azazi wird mit den Kindern der Alfred-Delp-Grundschule in Ludwigshafen-Maudach Geschichten erfinden, die sie dann mit an einer Istanbuler Grundschule nimmt. „Die Kinder können sich über Geschichten verbinden“, sagt Selma Scheele. Neu im Angebot sind auch Besuche der Erzähler*innen in Integrationskursen sowie ein Erzählcafé im Goethe-Institut. „Hier sollen die Teilnehmer*innen ihre eigenen Geschichten teilen“, erläutert sie.
Das Erzählfest ist aus der „Offensive Bildung“ der BASF entstanden. „2005 war die Erzählwerkstatt eines der sieben Projekte der `Offensive Bildung´. Vermittelt werden sollte das lebendige mündliche Erzählen von Geschichten aus der eigenen und anderen Kulturen“, blickt Ulrike Gentner, stellvertretende Direktorin des Heinrich Pesch Hauses, auf die Anfänge zurück. Schnell sei klar gewesen, dass es einen Ort brauche, um den „kostenbaren Schatz des mündlichen Erzählens“ erlebbar zu machen. Keiner habe sich damals vorstellen können, dass daraus ein so großes Erzählfest entstehen würde, dass bei der letzten Vor-Pandemie-Auflage über 8.000 Menschen erreicht habe, darunter 5.900 Kinder. „Und auf Kindern liegt ganz klar der Fokus des Erzählfests“, betonte Ulrike Gentner und ergänzte: „Geschichten erzählen ist für uns Bildung“.
Ihr Dank galt der BASF SE, die mit ihrer finanziellen Unterstützung das Erzählfest ermöglicht. „Als guter Nachbar nehmen wir als BASF unsere gesellschaftliche Verantwortung ernst und wollen dazu beitragen die Herausforderungen im Umfeld unserer Standorte zu meistern“, sagte Petra Jahn-Stahnecker, zuständig für Gesellschaftliches Engagement Bildung der BASF SE. Aus diesem Grund habe die BASF 2005 die Initiative Offensive Bildung ins Leben gerufen. „In `Offensive Bildung´ engagieren sich Wirtschaft, Spitzenverbände, Träger von Kindertagesstätten, – Schulen, Wissenschaft und Fachpraxis gemeinsam für Bildung in den Kitas und Grundschulen der Region. Unser Ziel – damals wie heute – ist es, Kindern und Jugendlichen unabhängig ihrer sozialen oder kulturellen Herkunft gleiche Chancen auf Bildung und damit Teilhabe am Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Wir dürfen kein Kind auf dem Weg durch seine individuelle Bildungsbiographie verlieren“, erläuterte sie. Das lebendige Erzählen von Geschichten auf dem Jubiläumsfest fasziniere Kinder und Erwachsene, vermittle Wissen und Verständnis für unterschiedliche Lebenswelten. „Es stärkt das vielfältige Zusammenleben in Frieden als Lebensgrundlage für uns alle und ist damit aktueller denn je“, unterstrich Petra Jahn-Stahnecker.